Dorfkirche Buchholz

DENK_MAL: FRIEDEN

KunstKirche 2018 in Buchholz

Im Vorjahr hat die KunstKirche Buchholz in der Gemeinde Ziesendorf
vor den Toren Rostocks von sich reden gemacht mit einer temporären
Rauminstallation „Kokon“ und 95 Bildcollagen zum Reformationsjubiläum. Die
KunstKirche Buchholz wird auch in diesem Jahr zum Erlebnisraum für
Ausstellungen, Konzerte und Gespräche. DENK_MAL: FRIEDEN ist das Thema und
bezieht sich auf das Ende des Ersten Weltkriegs vor einhundert Jahren. Am
Sonntag, den 10. Juni um 15 Uhr, wird die multimediale Rauminstallation „Die
Fahrt ins Blaue“ in Anwesenheit der Künstler für Besucher erstmals zu erleben
sein. Ihre Schöpfer sind Miro Zahra (Plüschow), unter anderem
Kulturpreisträgerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, und Rainer Vilz
(Gotthun). Sie unterbreiten Gemeindemitgliedern und allen Interessierten eine
Möglichkeit, sich ihrer Familiengeschichte zu erinnern. Damit wollen sie sowohl
einen persönlichen als auch einen öffentlichen Diskurs anregen auf der Suche
nach eigener Identität. Daneben wird es unter der Orgelempore eine begleitende
Ausstellung mit Schrift-Bild-Tafeln vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
des Landes geben. Rauminstallation und Tafeln verbleiben bis zum 8. Juli. 

Bei dem Projekt in der KunstKirche Buchholz geht es um das
Erinnern und Gedenken an Menschen, die „für Kaiser, Gott und Vaterland“ in
barbarische Schlachten gezogen sind. Was hat sie in den Kampf getrieben – die
Liebe zum Vaterland, Gottesfurcht oder Gehorsam gegenüber der Obrigkeit? Die
Soldaten sind aus Belgien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien,
Indien, Italien, Japan, Kanada, Montenegro, aus dem Osmanischen Reich, aus
Österreich-Ungarn, Portugiesen, Rumänen, Russland, Serbien, aus den USA, aber
auch aus Südafrika, aus den deutschen und französischen Afrikakolonien, von den
Westindischen Inseln oder aus Australien. Weit mehr als neun Millionen Soldaten
lassen ihr Leben, davon etwa zwei Millionen Deutsche.  

 

Am Ende steht die Niederlage des Deutschen Reiches. Überall entstehen zu jener Zeit Obelisken zum Gedenken an die toten Soldaten, die bis heute in den Dörfern und Parkanlagen der Städte existieren. Dazu gibt es Memoriale in Kirchen wie die Schilde über den zwei Seitenausgängen der Buchholzer Kirche. Im Rahmen der Sanierung des Gotteshauses sind jetzt die Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges wieder zu lesen. Es sind Söhne, Brüder und Männer aus einigen Familien, die noch heute in den Dörfern der Kirchengemeinde leben.

 Pressemitteilung vom 4. Juni 2018